Die Essenz des Coachings – Denkzeiten
„Denken ist heute überhaupt nicht mehr in Mode“. So lautet der Titel von Anna Haags Tagebüchern, geschrieben in den Jahren 1940 – 1945.
Zu jeder Zeit gibt es die Tendenz, nicht mehr selbst denken zu wollen. Es scheint leichter zu sein, der Masse zu folgen, einfach zu tun, was die grosse Mehrheit auch tut.
Reflektieren, nachdenken, denken, sich in Frage zu stellen, was will man, was macht wirklich Sinn, das scheint vielen Menschen Mühe zu bereiten. Und interessant, nicht nur heute, sondern bereits früher.
Trotzdem ist es wichtig. Warum?
Alles, was wir im Laufe eines Tages hören, sehen, fühlen, lesen, sprechen, jede Werbung, alle Bilder im Internet, im Fernsehen, im Handy, jedes Gespräch – alles wird sofort ungefiltert in unserem Kopf, in unserem Unterbewussten gespeichert. Milliarden von Eindrücken. Negatives, Positives, Neutrales, alles! Das ist dann in uns drinnen. Und all das beeinflusst unsere Gefühle und dann unsere Handlungen.
Was heisst das konkret?
Negative Nachrichten, Bilder, Katastrophenmeldungen, Krankheitsnachrichten, alle diese Bilder stressen, versetzen uns in schlechte Laune. Wir fangen an, uns Sorgen zu machen. Wir sorgen uns über persönliche Dinge, über die Weltpolitik. Und¨dann kommt die Angst dazu, die auf Dauer lähmt. Angst vor was auch immer verhindert Veränderungen.
Schöne Bilder hingegen, positive Eindrücke, grossartige Erlebnisse, gute Nachrichten versetzen uns in einen Glückszustand. Und gute Gefühle helfen uns dabei, kreativ zu werden. Und nur in einem kreativen Zustand sind wir in der Lage, Dinge zu verändern.
Aus diesem Grund heraus brauchen wir eine Denkpause, eine Denkzeit.
Wir müssen analysieren, was wir tagtäglich an Eindrücken empfangen. Ohne es womöglich zu bemerken. Bei der Ueberfülle an Infos ist es gut möglich, dass wir Dinge empfangen, die uns nicht gut tun. Und hier reagiert jeder Mensch anders.
Stellen Sie sich einmal folgende Fragen und erforschen Sie dann genauer Ihr Verhalten:
Welche Nachrichten hören Sie? Zu welcher Tageszeit? Was genau lesen Sie? Worüber unterhalten Sie sich mit anderen? Welche Menschen tun Ihnen gut und welche nicht? Welche Themen sind wichtig für Sie? Hören Sie Radio oder TV einfach im Hintergrund? Merken Sie selber, wann Sie sich schlechter oder besser fühlen? Und was machen Sie in dieser Zeit? Was tut Ihnen gut und was nicht? Was raubt Ihnen Energie und was gibt Ihnen Energie? Wann sind Sie fit und wann nicht? Und was machen Sie, wenn Sie müde sind, erschöpft sind? Und was genau machen Sie, wenn Sie richtig viel Energie haben?
Wir haben es in der Hand, mit was für Inhalt wir unser Unbewusstes füllen. Wir müssen uns nicht automatisch füllen lassen. Mit Inhalt, den wir nicht mögen.
Voraussetzung ist, dass wir genauer beobachten, was wir tun. Dann nachdenken darüber, was wir wollen. Und dann dementsprechend handeln.