Was ist mir wichtig?
Leben und leben lassen – es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie man denken, leben und handeln kann. Ich finde diesen Reichtum in Büchern. Eintauchen in andere fremde Welten, Sichtweisen, Gedanken. Sich herausfordern lassen, neue Denkweisen kennenlernen. Sich beschenken lassen, durch unzählige faszinierende Geschichten. Immer wieder aufs Neue, ganze Nächte lang. Ganz nebenbei, Bücher sind wie Freunde für mich, ich liebe richtige altmodische Bücher, die man noch anfassen kann, umblättern kann.
“Is it really true, honey?” Dieser Satz von Byron Katie begleitet mich in meinem Alltag. Stimmt es wirklich, was ich höre, was ich gesagt bekomme, was ich sehe. Selten! Sich täglich trainieren im genauen Zuhören, was ist Fantasie, was tönt eher wie Manipulation, was könnte stimmen, was ist verzerrt, hat einen Filter? Wer verwendet wann welche Formulierung und mit was für einer Absicht? Was will man damit bewirken? Und erst dann Entscheidungen treffen.
«Selber machen» der wichtigste Satz meiner beiden kleinen Enkelinnen. Egal worum es geht. Also habe ich mich auch auf diesen Weg gemacht. Selber auf einem Bauernhof leben, umgeben von Rindern und Schweinen, einen Garten selber anpflanzen, selber Heilpflanzen suchen im Wald, Schuhe selber machen, Kleider selber entwerfen und nähen, Rucksack und Schlafsack für die Fernwanderwege selber nähen, selber Brot backen, selber, selber, selber. Die Liste wird immer länger…und interessanterweise, die Eigenermächtigung immer grösser.
Dr. Joshua David Stone, ein Psychotherapeut, hat einmal geschrieben, unser Planet Erde ist einer der 7 Himmel. Mir gefällt die Vorstellung, dass ich bereits im «Himmel» bin. Dass ich bereits jetzt auf einem herrlichen Planeten leben kann. Da ist plötzlich jeder Tag wie Weihnachten, wie ein Geburtstag. Und ich stehe morgens auf und freue mich darüber, dass ich das grosse Los gezogen habe. Und bin glücklich.
Ich mag Rhythmen im Leben. Die Tage und Nächte, die Sonnenaufgänge und Untergänge. Der energetische Wechsel von Neumond und Vollmond, die Jahreszeiten, die sich kontinuierlich abwechseln, Sommergewitter und Herbsttürme, Regen und Schnee, Wärme und Kälte. Und natürlich die ganz grossen Rhythmen. Wir kommen auf diese Welt, haben eine gute Zeit hier, machen unsere Erfahrungen und dann gehen wir in eine andere Welt, um dort auch wieder spannende Erfahrungen zu machen. Ein fortlaufender Rhythmus. Wir sind Teil eines grossen Ganzen.
Zusätzliche Highlights aus meinem Leben:
Ich habe drei Jahre im Libanon gelebt und gearbeitet. Als Single, in einem Waisenhaus, während des Bürgerkriegs, hoch oben in der Bekaa Ebene. Solch eine Zeit lehrt einen Bescheidenheit und Demut. Täglich realisiert man, wie kostbar jeder einzelne Moment im Leben ist.
Als Familie haben wir viele Jahre in Südamerika gelebt, in den Hochanden in Bolivien. Wir haben mit Aymaras in einem Projekt der Entwicklungshilfe gearbeitet. Unsere Kinder kamen dort zur Welt. Eine fremde Kultur erleben, hautnah, völlig andere Denkmuster mit einem anderen Weltverständnis. Die Herausforderungen dadurch in der Kommunikation. Das Fremde respektieren und gleichzeitig auch das Wertschätzen der eigenen Kultur. Faszinierende spannende anregende Jahre.
Im Westhimalaja, in Nepal, wo sich Schönheit, extreme Armut und Einsamkeit die Hand geben, waren wir als Familie drei Jahre. Arbeiten in einem Alphabetisierungsprojekt, Homeschooling, eine Food Deficit Aerea, keine Strasse, kein Strom, kein Telefon, kein Mobile, kein Internet, kein Arzt, kein Laden, kein Wasser im Haus, dafür Pilze, die aus der Lehmwand im Innernen des Hauses wuchsen. Man erlebt einen anderen Zugang zur Natur, man lernt Geduld, selbst für die einfachsten Dinge im Leben, man spürt die eigenen Grenzen. Man entwickelt eine andere Lebensqualität.